(fv.) Nein, das war überhaupt nicht das, was man sich auf Wellinghofer Seite vor dem Spitzenspiel beim HTV Recklinghausen vorgestellt hatte. Mit 19:27 (9:12) musste sich der TuS beim direkten Verfolger nach einer ganz schwachen zweiten Halbzeit geschlagen geben und büßte so auch die Tabellenführung ein.
Dabei startete die Sieben von Trainer Christian Wojtek gar nicht einmal schlecht in die Begegnung, konnte sich früh auf einen gut aufgelegten Dima Kamener im Tor verlassen und setzte die gegnerische Deckung im eigenen Ballbesitz gut in Bewegung. Das Tor von Andreas Sigge zum 8:5 aus Wellinghofer Sicht schürte die Hoffnung, dass man die richtigen Mittel und Wege gefunden hat, dem HTV beikommen zu können. Doch bereits kurz nach der Drei-Tore-Führung sollte sich zeigen, was über den restlichen Spielverlauf Bestand haben sollte. Kaum Druck auf die Gegenspieler, kaum Bewegung ohne Ball und absolut ohne Durchschlagskraft im Abschluss aus der zweiten Reihe machte man den Gegner stark und verlor selbst vollkommen den Faden. Die Defensive des TuS war dabei nicht das Problem. Zusammen mit Kamener im Tor ließ man nur acht Tore aus dem gebundenen Angriff zu, dazu gesellten sich drei Strafwürfe und ein Gegentor per Gegenstoß durch Cengiz zum 9:12-Halbzeitstand.
Wer nun erwartet hatte, dass sich das Spiel weiter auf Augenhöhe bewegen sollte, sah sich derbe getäuscht. Fabian Vogel verkürzte per Siebenmeter noch einmal auf 11:13, doch eine Serie von sechs Gegentoren sorgte für die Entscheidung. Zu behäbig, zu mutlos und zu uninspiriert agierte der TuS im Angriff, nur selten kam man zu klaren Abschlüssen. Hinzu kam, dass man sich selbst schwächte — zwei Wechselfehler und mehrere unnötige Fouls sorgten für ein Zeitstrafenverhältnis von 8:3. Auch das war ein Grund, warum sich die Wojtek-Sieben im zweiten Abschnitt nicht mehr gegen die sehr robuste HTV-Deckung durchsetzen konnte.
So war die erste Niederlage nach zwei Monaten unumgänglich, am Ende war einzig Anselm Heinz noch gewillt, etwas am Ergebnis zu schrauben. Enttäuscht blieben einige der mitgereisten Zuschauer auf der Tribüne zurück, während die Mannschaft schnell versuchte, einen Haken hinter den Auftritt zu machen und nach vorne zu blicken.
TuS: Kamener, Fuhr; Vogel (6/4), Heinz (3), Buhl (3), Schwies (2/1), Sigge (2), Becker (1), Paukstadt (1), Wegener (1), Stübe, Laugenströer, Wojtek, Matalla.